Presse

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

Sonnengelb, azurblau und ein feuriges rot sind die Farben,
die ihm das Herz erwärmen. Preinsbergers Bilder regen
Formen-Vorstellungen an und lassen die träumerische
Spielerei mit Gestaltung zu, sie provozieren die Illusion und
die Realität.


  • Dr. Med. Univ. Helmut Weiss

Bilder, die in ihrer eruptiven Farbigkeit gegen den
Hintergrund des Schwarzen – bedrohlichen dem Betrachter
ein leidenschaftliches Bekenntnis zur Lebendigkeit
vermitteln und in diesem Hoffnung und Zuversicht stärken,
dass die kranke Seele aus ihrer Erstarrung wieder in die
Farbigkeit des Lebens eintauchen wird.


  • Dr. phil. habil. Beatrix Nobis, Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft

Jedes einzelne Bild drückt Impulsivität und Lebensfreude aus, das, was Preinsberger lebt: „Malerei ist Freiheit und Freiheit ist kein Geschenk“. Er nimmt sich die Freiheit, seinen ureigenen Stil weiter zu entwickeln. Strichzeichnungen hinzuzufügen, seine Malerei „vom Zwang zu befreien“. Auch der Betrachter kann seiner Interpretation der Arbeiten freien Lauf lassen. Was der eine als chaotisch bezeichnen mag, sind für den anderen Bilder in perfekter Harmonie – in Harmonie der Farben und der Ausdruckskraft. Prof. Preinsberger zählt zu den wesentlichen Vertretern der klassischen abstrakten Malerei und genießt mit seiner Kunst vor allem außerhalb Österreichs großen Bekanntheitsgrad.

1 2   3 456


  • Braunschweiger Zeitung

Braunschweig. Bei der Vernissage der Ausstellung von Peter Preinsberger mit 95 abstrakten Bildern in der Galerie Jaeschke hatten wir Gelegenheit, mit dem aus Klagenfurt in Kärnten gebürtigen Künstler ein kurzes Gespräch über seine Arbeit zu führen. Aus seinen intensiv farbigen Bildern, die den Graphiker nicht verleugnen, spricht der Ausdruck einer immensen Lebensfreude. Der scheinbare Zufall unterliegt jedoch stets einer ordnenden Kontrolle.

Peter Preinsberger hat sich seit seinem 14. Lebensjahr mit dem „Urstrich“ auseinandergesetzt. Die Schöpferungsgeschichte der Bibel ist ihm dabei immer wiederkehrendes Leitmotiv auf dem Weg zu seiner Selbstfindung.

„Das Malen ist wie ein Rausch“, erzählt der 57-jährige. „Ich male fast jeden Tag. Was dabei herauskommt, ist nichts geprobtes sondern in gewisser Weise ein Akt der Schöpfung. Der Kopf gibt den Befehl. Was die Hand ausführt, bleibt so viel wie möglich dem Zufall überlassen. Ich habe meine Bilder immer aus mir selbst geholt. Das Unterbewusstsein muss sich befreien. Freiheit ist aber kein Geschenk, sondern das Resultat einer Auseinandersetzung.“

Preinsberger malt sozusagen aus der Vogelperspektive. Die unbemalte, manchmal durch Collagen plastisch gestaltete Bildfläche liegt vor ihm auf dem Boden. Wenn er den ersten Pinselstrich setzt, beginnt er das Bild aus der Mitte heraus, geht darum herum und lässt Farben und Formen sich entwickeln. So entstehen miteinander korrespondierende Formen und Farbeffekte um eine innere Mitte. Der Bildaufbau fügt sich zu einem imaginären Kreis. Dazu setzt ein tiefes Schwarz, dunkles Blau, leuchtendes Gelb und vor allem ein stets dominantes Rot malerische Akzente, denen sich der Betrachter nicht entziehen kann.

Peter Preinsberger, der in Paris aufgewachsen ist, sich dort seinen Lebensunterhalt als Maler verdiente, lebt seit 24 Jahren auf Gran Canaria, im Sommer in seiner Kärntner Heimat und besitzt ein Gastatelier in Hohenassel in Niedersachsen. Über 50 Einzel- und Gruppenausstellungen in Österreich, Frankreich, Italien, in der Schweiz und in Deutschland belegen den Bekanntheitsgrad dieses seit 1960 freischaffenden Künstlers. Für die Stadt Münster schuf er 1997 einen zehn Meter langen abstrakten Fries.


  • Klaus Karich, Salzgitter Zeitung

Peter Preinsberger, ein nicht nur in Österreich etablierter Künstler, hat eine ungewöhnliche Biographie. 1945 in Klagenfurt in eine Familie mit sechs Kindern geboren, zeigte sich schon früh seine künstlerische Neigung. An eine Ausbildung war aber in der Familie des Fleischhauers Preinsberger aus finanziellen Gründen nicht zu denken. Im Alter von 16 Jahren packte er deshalb seine Sachen, ging nach Paris und setzte sich auf den Montmartre unter die französischen Maler. Während die Franzosen Abbilder von Paris fertigten, malte er den Grossglockner. Er malte ihn so oft und offenbar gut, dass er in Paris von dem Erlös seiner Malerei leben konnte.

Preinsberger, der keine künstlerische Ausbildung erfahren hat, sondern ausschließlich Autodidakt ist, hat überall in Europa auf der Strasse gemalt, immer, wenn er Geld brauchte. In Salzburg hundertfach Mozart. Im Alter von 20 Jahren entdeckte er die Moderne. Er war fasziniert von Picasso und der Philosophie Nietzsches, wie er sie im Zarathustra niedergelegt hat. Auf seinen Wanderungen durch Europa hat er durch seine Aufgeschlossenheit viele Menschen kennen gelernt, die ihm durch viele Diskussionen halfen, seinen eigenen künstlerischen Weg zu finden.

Zwanzig Jahre hat Preinsberger gebraucht, bis er zum ersten Male eigene Werke ausstellen konnte. Der Kunstverein Klagenfurt gab ihm die Möglichkeit. Inzwischen sind es mehr als hundert in vielen Ländern Europas, hauptsächlich in Spanien, wo er seit 25 Jahren auf einem Schiff lebt, in Österreich, Deutschland und seit den neunziger Jahren mehrfach auch in Norddeutschland. Jetzt hat er in Hohenassel im Hause von Jutta Temp eine Dauerausstellung im Erdgeschoss eingerichtet, während die Hausherrin ihre Werke im Obergeschoss präsentiert.

Im Alter von 40 Jahren hat er seinen Stil gefunden, den er als „vom Zwang befreite Malerei“ dokumentiert. Seine Bilder, meist Collagen, Mischtechniken, Ölbilder und Skulpturen, entstehen „aus dem Bauch heraus“. Dabei überlässt er soviel wie möglich dem Zufall, kontrolliert wenig und vergleicht seinen Schaffensprozess mit dem eines Kindes, das im Sand spielt.

Preinsberger hat inzwischen grossen Erfolg. Seine Arbeiten sind in vielen öffentlichen Gebäuden präsent. In Münster schmückt ein zehn Meter langer Fries eine bis dahin leere Wand. In Klagenfurt gibt es ein „Preinsberger-Museum“ im Turm einer alten Kirche.